An die 600 Zuhörer im Parktheater, über 70 Musikerinnen und Musiker auf der Bühne, ein abwechslungsreiches Konzertprogramm und ein Wertungsspiel vor Ort.
Das waren die Zutaten für ein ganz besonderes Konzert am Samstag Abend.
Kurz vor der Chrysanthemengala 2022 kam die Information, dass der Bund Deutscher Blasmusikverbände als Ergänzung des Wertungsspiel- und Wettbewerbsangebotes das Projekt Wertungsspiel vor Ort auf den Weg bringt.
Das besondere an diesem Projekt ist, dass die unabhängige Jury zu einem Konzert des Vereins kommt und das Ergebnis, wenn gewünscht, noch im Konzert bekannt gegeben wird.
Die beiden Wettbewerbsstücke im ersten Teil der Gala waren Gallimaufry von Guy Woolfenden und The Island of Light vom spanischen Komponisten Jose Alberto Pina, beides Originalkompositionen für sinfonisches Blasorchester mit dem Schwierigkeitsgrad 5.
Auch der zweite Konzertteil war gespickt mit Höhepunkten: Nachdem der Metro Gnome von Derek Bourgois das Orchester durch die unterschiedlichsten Taktarten geführt hatte, war bei der Musik aus dem Animations-Film How to train your Dragon schon wieder die Konzentration des ganzen Orchesters gefordert.
Ein besonderer Leckerbissen war Oblivion von Astor Piazolla. Fabio Haid am Sopransaxophon spielte diesen langsamen Tango einfach wunderschön. Vorsichtig und zart begleitet vom aufmerksamen Orchester.
Mit den schönsten Melodien aus der Operette Im weißen Rössl zeigte der Arrangeur Stefan Schwalgin, dass Musik aus den 1930er Jahren keinesfalls langweilig ist.
Und dann kam der Moment, in dem Bundesmusikdirektor Matthias Wolf das Ergebnis des Wertungsspiel vor Ort bekannt gab. Die Spannung, die er gekonnt heraus zögerte, in dem er die Bewertungskriterien erklärte, entlud sich in donnerndem Applaus, als er endlich sagte, dass das Orchester die höchste zu vergebende Bewertung „HERVORRAGEND“ erhalten hatte.
So konnte ein sichtlich erschöpfter aber überglücklicher Dirigent Nicholas Reed den verdienten Applaus vom Publikum und von seinen Musilkerinnen und Musikern genießen.