Artikel aus der Lahrer Zeitung vom 04.07.2022; von Endrik Baublies
Buntes Spektakel ist auch in diesem Jahr ein großer Erfolg
Das Fest hat den Lahrern und anderen Besuchern offensichtlich gefehlt. Ungewöhnlich groß ist der Zustrom von Besuchern in diesem Jahr bereits gegen 19.30 Uhr gewesen. Da waren, Anfang Juli, noch nahezu zwei Stunden Zeit, bis viele fleißige Hände die insgesamt 13 000 Kerzen auf den Wiesen und entlang der Wege entzündeten. Die mehr als zwei Kilometer elektrische Lichterketten warteten ebenfalls auf die Dämmerung.
Schnell kuschelig wurde es vor der Bühne vor der Villa Jamm. „El Cartel“ und „Any Bahias Sambashow“ zündeten ein südamerikanisches Feuerwerk mit heißen Rythmen und Tänzen. Da konnte kaum jemand still stehen bleiben. Bereits um 18 Uhr begannen der Musikverein Kuhbach, der Schützen-Musikverein Kippenheimweiler, die Harmonie aus Dinglingen und der Sulzer MV mit ihren abwechselnden Auftritten auf der Bühne unweit der Erdhörnchen. Die niedlichen Bewohner des Parks neben der Voliere sorgten um diese Zeit für genauso viel Andrang, wie es kurz nach dem eigentlichen Beginn gegen 18 Uhr im gesamten Park war.
Allerdings gab es am Seerosenteich oder auf den Wiesen neben der Orangerie auch Platz. Viele nutzen die insgesamt große Fläche des Parks. Es gab nicht wenige Besucher, die Decken mitgebracht hatten und das Lichterfest mit einem Picknick verbanden. Hier wurde es aber nie richtig eng. Das war vor den Bühnen anders.
Gegen 20 Uhr begannen „White Horses“ auf der Bühne in der Mitte des Parks. Die Band bot eine Mischung aus Folk und urwüchsigem Rock. Später kam die Supergroup „Cream“, die Ende der 1960er- Jahre Musikgeschichte schrieb, hier zur Geltung. „White Room“ war eine der gelungenen Raritäten, die „White Horses“ zum Besten gaben. Jimi Hendrix gehörte hier auch zum Repertoire. Einmal gab es spontan Beifall, als einer der Musiker bat, dass man doch bitteschön Petrus für das lauschige Wetter mit einem kräftigen Applaus danken sollte.
Bands sorgen auf den Bühnen für Stimmung
„White Horses“ und „Ultimo“, auf der großen Bühne am Eingang, bestritten ihre Auftritte mit Pausen bis zum Finale, dem Feuerwerk. Dass die drei Sängerinnen und ein Sänger, ein Bläserquartett, Gitarren und Drums als „Ultimo“ zusammen die „Eventband des wilden Südens“ sind, war schnell zu merken. Der Bär steppte hier ab 22 Uhr – auf der Bühne und davor.
Jetzt kamen auch die Lichter im Park richtig zur Geltung. Ein Dank gebührt hier den vielen Helfern, darunter nicht gerade wenige Kinder, die alle Kerzen nach und nach anzündeten. Vor dem Finale zündete Ultimo ein musikalisches Feuerwerk. Gegen 23.30 Uhr hieß es Dankeschön. Das Feuerwerk würde warten. Aber: Zugaben mussten sein und wurden gegeben. Dann, die Band hatte wirklich alles gegeben., drehten sich die sehr vielen Zuschauer vor der Bühne um, Richtung Seerosenteich. Zwei Böller stiegen auf und dann geschah – offenbar geplant – erstmal nichts weiter. Mehrere Spaßvögel riefen „Zugabe“, die dann prompt kam. Böller, und bunte Lichter stiegen auf. Kurz vor Mitternacht war die Show für dieses Jahr schließlich zu Ende.
Hier gibt es ein Lob für die Stadtkapelle und alle Helfer. Viele der Besucher zog es unmittelbar nachdem die letzten Lichtern am Himmel verglüht waren, Richtung der verschiedenen Ausgängen. Wer es etwas kuschelig mochte, kam schnell aus dem Park. Auch die Verkehrsberuhigung in der Kaiserstraße beziehungsweise der Dinglinger Hauptstraße funktionierte gut.
Das Lichterfest veranstalten die Stadtkapelle, die Stadt Lahr und die Lahrer Zeitung gemeinsam. Seit dem Jahr 1997 ist die Stadtkapelle wieder für das Fest im Park verantwortlich. Die Stadt, die das Fest Ende der 1960er-Jahre von der Stadtkapelle übernommen hatte, wollte das Defizit nicht mehr tragen. Ein neues Konzept und viel ehrenamtliches Engagement haben das Fest zu dem gemacht, was es heute ist. Alle zwei Jahre gehört es zu den Höhepunkten in der Stadt. Aufgrund der Pandemie ist das Lichterfest im vergangenen Jahr ausgefallen und wurde in einem geraden Jahr nachgeholt.